Faszination Nagetier – Mausfotografin Jennifer Hetzel im Interview

von Judith 21. März 2023
Faszination Nagetier – Mausfotografin Jennifer Hetzel im Interview

Sie sind klein, haben ein graues oder braunes Fell und huschen blitzschnell von einem Ort zum anderen. Die Rede ist von Mäusen. Während sie beim einen oder anderen einen kalten Schauer über den Rücken auslösen, haben sie die Obermichelbacherin (Landkreis Fürth) Jennifer Hetzel regelrecht in ihren Bann gezogen. Die Therapeutin im Bereich Logopädie hat auf ihrer heimischen Terrasse eine eigene Fotokulisse mit zahlreichen selbst gebastelten Unikaten für die flinken Nager geschaffen, auf der die Tierchen mittlerweile schon wie die Profis posieren. Beeindruckt von ihrem Talent und den tollen Fotografien, haben wir uns dazu entschlossen, ihren Bildern eine eigene Puzzle-Kollektion bei uns im Shop zu widmen – die Mausi-Kollektion.

Um euch die Arbeit von Jennifer und die Faszination für die kleinen Mäuse etwas näherzubringen, haben wir ein Interview mit ihr geführt, in dem sie viel von sich und ihrer Leidenschaft erzählt hat. Viel Spaß beim Lesen.

Mausfotografin Jennifer Hetzel im Interview mit puzzleYOU

Jennifer Hetzel

Die gebürtige Mittelfränkin arbeitet im Raum Nürnberg als Therapeutin im Bereich Logopädie. Schon seit ihrer Kindheit ist sie viel in der Natur unterwegs und hat über die Jahre ein gutes Auge für die Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Ihre Faszination für Flora und Fauna hält sie dabei gerne bildlich fest. Insbesondere Nagetiere, wie die Gartenmaus, haben es ihr hier angetan. Ihre Bilder von Mausi gibt es mittlerweile in vielen Formen, wie z.B. als Kalender, zu kaufen. Ganz neu dazugekommen sind jetzt Puzzles. Denn wir haben ihren Maus-Bildern eine eigene Puzzle-Kollektion gewidmet.

Jennifer Hetzel im Interview mit puzzleYOU

Unser Interview - von Mäusen, Kreativität und viel Geduld

Was fasziniert dich am Fotografieren, bzw. warum fotografierst du?

Mich fasziniert die Schönheit unserer heimischen Tierwelt, das Verhalten von Tieren, deren Intelligenz/Fähigkeiten sowie deren Empathie schon seit meiner Kindheit. Die Fotografie ermöglicht das Festhalten von besonderen Momenten dieser Entdeckungsreise. Durch die heutige Technik können Dinge eingefangen werden, die mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind. Insbesondere, wenn es um weite Entfernungen, hohe Geschwindigkeiten oder schlechte Lichtverhältnisse geht. Den Respekt vor und die Wertschätzung von Tieren mit Hilfe schöner und faszinierender Bilder zu steigern, ist mir ein großes Anliegen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, Mäuse zu fotografieren?

Das ergab sich durch Zufall. Ich hatte bisher nichts mit Mäusen zu tun, bis ich eines Tages eine Maus auf meiner Terrasse entdeckte. Ich begann mich für sie zu interessieren und sie ausgiebig zu beobachten. Anfangs war „Mausi“ noch sehr scheu, doch mit der Zeit gewöhnte sie sich an meine Stimme und an meine ausgiebige Anwesenheit, sowie an die Geräusche meines Fotoapparates. Irgendwann hatte sie so viel Vertrauen gefasst, dass ich beschloss, ihr eine eigene Umgebung mit Männchen aus Tannenzapfen und weiteren Gegenständen wie z.B. einem Flügel (Piano) zu kreieren, die eine außergewöhnliche Fotokulisse für meine Aufnahmen darstellen. So konnte und kann ich mit Entzücken beobachten, wie sich Mausi mit neuen Gegenständen auseinandersetzt und konnte/kann außerdem diese wunderbaren Momente fotografisch festhalten.

Mausi-Puzzles von Jennifer Hetzel in den puzzleYOU Puzzle-Kollektionen

Wo fotografierst du die Mäuse?

Zum Schutz vor Katzen habe ich Mausi meinen Gartentisch zur Verfügung gestellt, in den ich einen doppelten, labyrinthartigen Boden eingebaut habe. Er bietet Mausi dadurch eine gute Versteckmöglichkeit. Vom „Untergeschoss“ aus, kann Mausi über Löcher, die ich in den Tisch gebohrt habe, auf die Tischoberfläche gelangen, die ich mit einem Fliegennetzgestell vor Katzen abgesichert habe. Dort ist sozusagen Mausis Reich, welches sie fast täglich besuchen kommt, insbesondere wenn ich morgens nach ihr rufe.

Wie viele Mäuse kommen bei dir so zu Besuch, und wann?

Bisher waren es maximal drei Mäuse, die jedoch meist alleine kommen. Sehr selten kommt Mama-Mausi und die beiden Kinder, oder beide Kinder gemeinsam. Meist kommt eine Maus alleine und das je nach Wetterbedingung und Jahreszeit auch zu unterschiedlichen Zeiten. Sie haben sich leider noch nicht meinen Arbeitszeiten angepasst (-: Demnach hoffe ich immer, dass ich sie sehe, bevor ich mich auf den Weg in die Klinik mache. Ein Start in den Tag ohne Mausi gesehen zu haben, ist inzwischen nur noch halb so schön!

Welche Utensilien hast du schon für deine Gartenmäuse gebastelt?

Diverse Tannenzapfenmännchen, deren Augen wie die von Mausi aussehen und mit denen die Interaktion besonders lieblich anzusehen ist, einen großen und einen kleinen Flügel (Piano) aus Rinde, an dem Mausi auch schon „Klavier gespielt“ hat, diverse Kletter- und Sprungmöglichkeiten, kleine Häuschen, u.v.m.

Mausi-Puzzles von Jennifer Hetzel in den puzzleYOU Puzzle-Kollektionen

Was unterscheidet deine Art der Mäusefotografie von anderen Tierfotos?

Durch die vertrauensvolle Beziehung, die ich über Monate zu meinen Gartenmäusen aufgebaut habe, sind Aufnahmen möglich, die ansonsten schwer realisierbar sind. Bsp. springt mein Gartenmäuschen frontal auf mich zu und ich kann diesen Sprungmoment fotografisch festhalten. Dabei stehe ich gerade einmal einen Meter von meinem Mäuschen entfernt. Da es mir jedoch vertraut, sind solche besonderen Aufnahmen möglich. Oder auch die Interaktion mit selbstgebastelten Utensilien aus Rinde, mit denen Mausi interagiert. Das ist bei meinen Fotos auch außergewöhnlich.

Gibt es noch etwas, das dir im Zusammenhang mit Mäusen wichtig ist, wir aber im heutigen Interview noch nicht erwähnt haben?

Wenn ich beobachte wie differenziert Mausi ihre Umgebung beobachtet, wie clever sie bspw. Futter vor ihrer Konkurrenz versteckt, wie enorm lernfähig sie ist und welche körperlichen Fähigkeiten sie besitzt, finde ich es sehr traurig, dass Mäuse häufig Opfer von Tierversuchen sind oder auch im Gartenbereich einen teils schlechten Ruf haben. Ich möchte dazu einladen, diese kleinen Geschöpfe aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und hoffe sehr, dass sie eines Tages nicht mehr als Versuchsobjekte missbraucht werden, sondern das sein dürfen, was sie von Natur aus sind: frei lebende, intelligente und süße Kleintiere.

 

Maus-Fotografin Jennifer Hetzel im puzzleYOU-Interview

Liebe Jennifer, wir danken dir ganz herzlich für das tolle Interview mit dir! Wir wünschen dir weiterhin viel Freude an deinem Hobby und sind schon ganz gespannt, mit welchen tollen Bildern von Mausi du uns in Zukunft verzauberst.